Ich habe meine Stative und Stativköpfe und meinen Kamera-Cage mit dem Arca-Swiss System ausgestattet. Dabei habe ich vier verschiedene Modelle getestet. Andoer, MENGS, NEEWER und UTEBIT.
Diese Modelle habe ich ausführlich untersucht und ich werde auch erzählen wieso ich auf das ARCA-SWISS System umsteige. Ich werde alle diese Modelle hier nutzen und wenn ich Probleme feststelle, werde ich diese hier mit einem Update ergänzen.
Einleitung: Die drei bekanntesten Systeme, RC2, RC5 und ARCA-SWISS
Es gibt drei recht bekannte Schnellwechselsysteme. Ganz links sehen wir eine große Platte (RC5) eines Fluidkopfs. Im genauen ist das der Fluidkopf des ESDDI Videostativs VT-60. In der Mitte sehen wir den Kugelkopf (Arca-Swiss) des Andoer Q666 Stativkits. Ganz rechts sehen wir eine RC2 Platte von Neewer.
Der für mich wichtigste Grund zu ARCA-Swiss zu wechseln ist, das die Platten nach oben, aber auch herausgezogen werden können(bei vollständiger Öffnung). Das ist in meinem Fall wichtig, da in meinem Kamer-Cage kein wirklicher Zugang von oben möglich ist. Wenn ich überall das gleiche System habe kann ich mit der Kamera beispielsweise sehr schnell vom Stativ zum Kamera-Slider wechseln.
Ausführliches Video zum Artikel
Finales Fazit & Zusammenfassung
Zum Schluss fasse ich nochmal alles zusammen. Im Video oben zeige es alles sehr detailliert. Zuersteinmal nochmal die Preise die ich für die Modelle gezahlt habe.
- MENGS 20,29 €
- Andoer 18,49 €
- UTEBIT 13,99 €
- Neewer 11,99 €
Alle Modelle(ARCA-SWISS) haben einen Schutz, so dass die Kamera nicht nach vorne herausrutschen kann, falls die Schraube einmal nur locker angezogen sein sollte.
Ich habe mir vier verschiedene Platten gekauft um die Unterschiede herausarbeiten und testen zu können. Wenn ihr euch ein Wechselsystem zulegt, dann empfehle ich euch alle Platten von einem Hersteller zu kaufen, damit es da nachher keine Kompabilitätsprobleme gibt. Beide Platten der Modelle mit Schnellspannhebel lassen sich z.B. tauschen. Die Platten der beiden anderen Modelle funktionieren nicht mit den Schnellspannhebeln, weil diese Platten leicht anders sind. Mit der Feststellschraube funktionieren aber alle Platten in jeder Halterung. Die Unterschiede zeige ich euch gleich noch.
Die Verarbeitung ist bei beiden Modellen mit Schnellspannhebel wirklich gut, zumindest empfinde ich das so. Auch die beiden Platten ohne Schnellspannhebel sind aus Aluminium und wirken an sich solide.
MENGS CL-50L
Das Mengs Modell ist das teuerste, allerdings funktioniert der Schnellspannhebel hier auch wirklich zweistufig. D.h. Die erste Position ermöglicht es die Platte zu verschieben, aber noch nicht heraus zu nehmen. Die zweite Position ermöglicht es dann die Platte nach oben abzunehmen. Der Hebel bzw. der Lockschalter an der Seite ist allerdings etwas schwergängig. Die Feststellschraube an der Seite gibt es aber auch hier. Auf der Unterseite hat die Platte von Mengs außerdem einen Griff an der Schraube zum Festschrauben. Die Grundplatte hat außerdem ein Raster an beiden Seiten.
- Feines Raster.
- Hebel zweistufig.
- Hebel für den "unlock" ist etwas schwergängig.
- Schraube mit Griff.
- Schnellspannhebel und Schraubrad.
ANDOER
Das Modell von Andoer ist nahezu Baugleich mit dem Mengs-Modell. Der Schnellspannhebel lößt die Platte in der ersten Position aber bereits komplett. D.h. sie kann hier schon direkt nach oben herausgenommen werden. Die zweite Position ist also an sich unnötig. Theoretisch sollte der Hebel so funktionieren wie er es beim Modell von Mengs tut. Was mir hier aber besser gefallen hat ist die Leichtgängigkeit des Lockschalters und des Schnellspannhebels generell. Ich persönlich benötige nur die Position fest oder komplett offen, weshalb mir die an sich nicht funktionierende Mittelposition egal ist. Auch hier gibt es auf der Unterseite der Platte einen Griff an der Schraube. Die Andoerplatte ist aber die einzige Platte die keinen Schlitz hat, so dass die Befestigungsschraube nicht in ihrer Position verschoben werden kann. Die Andoerplatte ist die einzige Platte die an der Seite auch ein Raster hat. Die Grundplatte selbst hat, wie die MENGS-Grundplatte auch, ein Raster.
- Schraube mit Griff.
- Hebel nur einstufig bzw. die erste Stufe lößt die Platte schon komplett.
- Feines Raster.
- Raster an der Platte.
- Hebel läuft sehr leicht und sauber.
- Keinen Schlitz für die Feststellschraube!
- Schnellspannhebel und Schraubrad.
UTEBIT
Das UTEBIT-Modell hat drei Wasserwaagen. Einmal am Griff und dann zwei weitere seitlich. Die Platte von Utebit passt sehr gut in die Halterung wie wir hier sehen können. Allerdings weicht sie am stärksten von den anderen Platten ab. Die Grundplatte hat ein Raster, welches jedoch keine feinen Zwischenschritte hat.
- Drei Wasserwaagen. Griff und an den Seiten.
- Schraube hat keinen Griff aber einen Schlitz.
- Schraubrad, kein Schnellspannhebel.
- Grobes Raster.
- Platte passt sehr sauber in die Halterung.
NEEWER
Die Version von Neewer ist die preiswerteste Variante. Auch diese hat drei Wasserwaagen. Wie auch beim UTEBIT-Modell befinden sich diese am Griff und zwei an den Seiten. Die Platte von Neewer passt am schlechtesten in die eigentliche Halterung. Das sehen wir hier seitlich auch gut. Was mir aufgefallen ist, ist, dass die Platte bei Neewer separat verpackt war. Bei den anderen Platten waren die Platten direkt eingelegt gewesen. Davon abgesehen hält die Platte aber auch hier, da der Klemmmechanismus auch greift. Die Schraube auf der Unterseite der Schnellwechselplatte hat auch hier keinen Griff. Ein grobes Raster gibt es auf der Grundplatte aber auch.
- Drei Wasserwaagen. Griff und an den Seiten.
- Schraube hat keinen Griff aber einen Schlitz.
- Schraubrad, kein Schnellspannhebel.
- Grobes Raster.
- Platte liegt etwas unsauber in der Halterung, hält aber trotzdem.
Zum Abschluss nochmal ein Blick auf alle der vier Schnellwechselplatten. Ihr seht eindeutig, das die alle Unterschiedlich sind. Von oben betrachtet sind Andoer, Neewer und Mengs von der Form, Breite und, Länge gleich. Der Unterschied ist hier nur die Schraubenkopfgröße, der Schraubenschlitz und der Metallgriff an der Schraube. Die Platte von UTEBIT hat direkt andere Maße.
Interessant wird die Ansicht jetzt von der Seite. Hier sehen wir deutlich, dass die Neewerplatte seitlich eine größere Aussparung hat als die Platten von Andoer und Mengs, auch wenn diese von den Maßen her gleich sind. Deshalb funktioniert die Neewerplatte auch nicht mit dem Schnellspannhebel von Andoer und Mengs. Die Utebitplatte hat neben den anderen Maßen auch eine andere Aussparung.
Wie ich bereits aber erwähnt hatte, passen aber alle Platten in jede Halterung und können dort mit der Feststellschraube auch fixiert werden. Wer allerdings ein System mit Schnellspannhebel nutzen will der kauft am besten mehrfach genau das gleiche Modell, damit die Platten auch damit funktionieren.
Den Vorteil bei Arca-Swiss sehe ich vorallem darin, dass wir die Platten von oben, aber einlegen können, sie außerdem aber auch seitlich einschieben können. Zudem sind sie sehr kompakt.
Für mich ist das besonders wichtig, da ich auch einen Kamera-Cage habe und dort ist kein Platz um die Kamera großartig von oben einzulegen. Mit einer angeschraubten Wechselplatte steht der Kamera-Cage übrigens nicht mehr von alleine. Das liegt an den beiden Sicherheitsschrauben auf der Unterseite der Platte. Diese könnte man zwar entfernen, allerdings funktioniert der Sicherheitsmechanismus, welcher ein Herausrutschen der Platte verhindert dann nicht mehr! Ich habe jetzt alle meine Stativköpfe und den Kamera-Cage mit den Arca-Swiss Systemen ausgestattet. Ich kann jetzt ganz schnell und einfach mit meiner Kamera von einem Kopf zum anderen wechseln. Das war mein Ziel und das funktioniert auch. Ich habe jetzt alle vier Platten im Einsatz. Sollten sich mit der Zeit irgendwelche Probleme ergeben, so werde ich diese im Testartikel nachtragen.
Das war jetzt eine extrem ausführlicher Test von mir und ich hoffe er hilft dir weiter.