Dieses Modell habe ich Anfang des Jahres 2019 ausgedruckt und bearbeitet. Ich bin allerdings erst jetzt, im Dezember 2019 dazu gekommen, das Modell wirklich zu bemalen und fertig zu stellen. In einem solchen Modell stecken so einige Stunden Arbeit drin, in meinem Fall über mehrere Tage verteilt.
Materialliste
Für die Umsetzung benötigen wir natürlich Material. Das meiste stammt noch von meinem letzten Projekt, dem Terminator-Kopf.
- GEETECH Filament (Rest vom Terminatorkopf)
- Farbset
- Silberfarbe(500 ml)
- Schleifpapier
- Nigrin-Grundierung, weis
- Pinselset
- Feile
- Pinzette
- 5 Minuten Epoxy
- Nigrin Klarlack
Einen Dremel bzw. eine Kopie und einen Lötkolben habe ich auch noch benutzt. Den Lötkolben experimentell, den Dremel zum schnelleren Abschleifen.
Das Modell gibtes hier: https://www.thingiverse.com/thing:1458545
Video zum Artikel
Ich habe alles in einem Video zusammengefasst wo ich alles im Detail zeige.
Kapitel
- 00:16 3D-Druck & Vorbereitungen
- 03:15 Grundierung und Grundfarbe
- 05:22 Blauer Layer
- 07:26 Roter Layer
- 10:21 Silberdetails
- 11:58 Augen, Zähne, Hörner
- 14:11 Fertiger Korpus(ohne Augen)
- 16:07 Die Augen
- 20:23 Der fertige Drachenkopf
Der Druck und Vorbereitungen
Der Drache wurde skaliert gedruckt, genauer gesagt auf ca. 70%, denn auf 100% passt er nicht auf die Druckplatte des Ender 3. Merkt euch den Skalierungsfaktor, denn die Augen, welche wir separat drucken, müssen auch skaliert werden. Der Druck hat ca. 24 Stunden gedauert und das, wenn ich mich recht erinnere, bei einem 0.15er Preset und 15% Infill in Cura.
Wie ihr sehen könnt muss der Drache mit Supports gedruckt werden, die sich an mehreren Stellen befinden. Diese ganzen Supports müssen im nächsten Schritt entfernt werden. Dazu habe ich die Kneifzange des Ender 3 benutzt und das hat recht gut geklappt. Wir zwicken jetzt, Stück für Stück alle Supports ab und das dauert auch gerne mal eine halbe Stunde.
Dort wo wir die Supports abgezwickt haben, sind die Stellen nun aber unsauber und es sind noch Reste vorhanden. Deshalb habe ich mit einem Dremel und einem Schleifkopf alle diese Stellen nochmal abgeschliffen. Das Funktioniert recht gut, dauert aber auch nochmal eine Zeit lang. Alles in allem dauert das dann nochmal 30 Minuten. An einigen Stellen bin ich dann aber nochmal zusätzlich mit feinem Schleifpapier drübergegangen, denn der Dremel hatte die Oberfläche nicht so ganz glatt hinbekommen.
Ich habe jetzt direkt noch etwas ausprobiert, was ich wo anders gesehen hatte und zwar gibt es noch kleine Rückstände auf der Basisplatte. Diese habe ich einmal leicht mit einem warmen Lötkolben weggeschmolzen, einfach einmal um ein Gefühl dazu zu bekommen was man mit dem Lötkolben so erreichen kann bzw. wie das dann aussieht. Ihr seht es a hier im Video. Wir müssen allerdings sehr vorsichtig vorgehen, denn der Lötkolben schmilzt das Plastik weg wie weiche Butter. Mein Fazit ist, dass man damit durchaus Bereiche einfach und schnell glätten kann. Parktisch wenn solche Stellen mit Schleifpapier schwer erreichbar sind.
Grundieren & Grundfarbe
Wie auch alle anderen Modelle bisher, so habe ich auch dieses grundiert. Schutzmaske, Grundierung und los gehts. Auch hier habe ich wieder vorsichtig dünne Schichten aufgesprüht, damit sich keine Nasen bilden. Mittlerweile habe ich da ein sehr gutes Gefühl für entwickelt. Geht lieber zu vorsichtig vor als zu forsch vor. Wenn ihr nämlich zuviel aufsprüht und sich Nasen bilden, dann bedeutet dies erneute Schleifarbeit um die Nasen wieder zu entfernen. Ich empfehle zwei oder drei Durchgänge mit sehr dünnen Schichten. So mache ich das immer und bei mir funktioniert das so sehr gut.
Ich habe mich dazu entschieden den Drachenkopf jetzt ersteinmal komplett schwarz anzumalen, denn das ist die Basisfarbe und wenn da später etwas von durchscheint, an stellen die man eventuell nicht erreicht oder vergisst, dann ist das nicht schlimm. Das ist immer mein Grundgedanke, wenn ich die Grundfarbe auswähle.
Blauer Layer
Der erste wirkliche Farblayer wird blau. Ich habe ein sehr helles blau ausgewählt und dann später im Verlauf noch mit schwarz gemischt, aber das seht ihr gleich im Prozess. Ziel war es hier einfach eine zweite Farbschicht aufzutragen und dabei die tieferliegenden Bereiche jedoch schwarz zu lassen. Also habe ich quasi sanft und mit nicht zu viel Farbe einfach alle Flächen bestrichen. Ich zeige euch davon jetzt ein paar Ausschnitte und dann kommen wir zu meinem Kommentar.
Roter Layer
Der zweite Farblayer wird rötlich. Damit möchte ich eine gewisse farbliche Varianz erreichen, die später dann nur noch subtil zu sehen sein wird. Ich habe also etwas schwarz und ein helles rot auf die Palette gegeben. Anschließend habe ich wieder begonnen überall zart darüberzupinseln. Wir möchten das blau und das schwarz aber erhalten, gehen also vorsichtig vor und nehmen immer nur wenig Farbe mit dem Pinsel auf. Da wo wir es möchten fügen wir eben mehr oder wenige Farbe hinzu. Um die Augen herum habe ich z.B. etwas mehr aufgetragen.
So ein Farblayer hat mich etwa 20-30 Minuten gekostet. Danach muss alles logischerweise immer trocknen.
Silberdetails
Das sieht jetzt alles noch sehr flach aus und ich wollte jetzt mehr Detail und etwas Glanz hinzufügen. Also habe ich die Silberfarbe, welche ich für den Terminatorkopf verwendet habe ausgepackt. Mein Plan war es jetzt, damit kontrastreiche Details hinzuzufügen. Dabei ist es wieder extrem wichtig nur sehr wenig Farbe aufzutragen bzw. der Pinsel muss sehr trocken bleiben. Bei solchen Vorhaben tunke ich den Pinsel deshalb auch nicht direkt in die Farbe, sondern verteile generell Farbe mit einem zweiten Pinsel auf der Palette. Das demonstriere ich zuerst einmal kurz. Dort nehme ich dann die Farbe mit dem Pinsel auf!
Dann pinsle ich sanft über die Oberfläche. Die Farbe bleibt hier dann nur leicht und an den Rändern hängen. So könnt ihr sehen wie ich langsam die Details herausarbeite.
An der Kralle vorne können wir das in der Nahansicht betrachten. Ihr seht nun, dass dieser Schritt einen massiven Unterschied macht.
Die gleiche Technik habe ich auch genutzt um den Fuß anzumalen. Dieser ist momentan, wie auch der Ring vorne, noch komplett schwarz. Mit dem recht trockenen Pinsel pinseln wir also vorsichtig wieder über die Ecken und Kanten.
Der Ring vorne bekommt jetzt auch noch etwas Farbe ab, damit auch er einen alten metallischen Look erhält. Dieses Vorgehen war nicht wirklich geplant, sondern es ist mir während des Malens eingefallen und ich habe es einfach ausprobiert. Es geht hier um den Spaß und ausprobieren ist definitiv ein Weg um viel zu lernen. Wenn einmal was schief geht, dann übermalen wir es einfach erneut, also nur Mut zu Experimenten.
Augen Zähne Hörner und der fertige Korpus
Die Hörner und Zähne habe ich bisher alle mit bemalt, was ich mir aber theoretisch hätte sparen können. Mein erster Gedanke war, sie komlett schneeweis anzumalen. Allerdings wäre mir der Kontrast da zu hoch gewesen und deshalb habe ich aus weis und der Silberfarbe ein grau gemischt. Mit dieser Farbe werden dann alle Hörner und Zähne, sowie die Krallen angemalt. Bei den Zähnen war das am schwersten da eine ruhige Hand nötig ist und vorallem natürlich auch ein feiner Pinsel. An einigen Stellen hat die Farbe beim ersten Durchgang nicht so gut gedeckt und deswegen habe ich viele Flächen zweimal bemalt.
Augen
Kommen wir zu den Augen, welche eine kleine Herausforderung waren. Es gibt sehr viele Videos auf Youtube wie man Drachenaugen malen kann. Das Problem ist, dort wird auf Glas gemalt und dort kann man recht gut schmieren. Das klappt auf Plastik mit samt den 3D-Drucker bedingten Rillen allerdings nicht so wirklich. Deshalb habe ich etwas herumprobiert und etwas eigenes entwickelt, los gehts.
Ich arbeite auch wieder mit mehreren Farblayern und für den ersten Layer habe ich einen rosaroten Farbton genutzt, die Farbe seht ihr hier im Video. Hier arbeite ich nicht deckend, sondern trage einfach großzügig Farbe auf. Deckend ist auch nicht nötig, da ich das Auge absichtlich in schwarz gedruckt habe.
Im Anschluss wollte ich nun feine Farbstreifen aus der Mitte heraus malen. Das Problem ist, dass ich keinen so feinen Pinsel besitze. Also habe ich Farbe aufgetragen und dann mit einer simplen Stecknadel von Innen nach außen gekratzt. Außerdem habe ich damit auch noch im Inneren etwas blaue Farbe verteilt. Damit habe ich erstmal den Look erreicht den ich geplant hatte, feine Farbstreifen.
Als nächstes brauchen wir eine zweite Farbe und ich habe mich für orange entschieden. Momentan, das muss ich zugeben, sieht das alles noch brutal bunt aus, aber wenn die Farben trocknen und später im Modell sind, sieht das nicht mehr so grell aus. Ihr werdet es selbst sehen.
Auch hier gilt wieder das selbe Prinzip. Farbe auftragen und von Innen nach außen mit der Nadel kratzen, so dass sich feine Streifen bilden. Beim ersten Auge ist mir das etwas besser gelungen finde ich. Hier der Vergleich. Es kann im Video übrigens sein, dass ihr Teile des ersten Auges gemischt mit Teilen des zweiten seht. Ich habe nämlich beides male die Kamera mitlaufen lassen.
Zu guter Letzt malen wir die Iris im Inneren noch schwarz an. Ich habe dabei extra viel Farbe genommen um die Unebenheiten voll aufzufüllen. Um dem Auge Glanz zu verleihen habe ich mal wieder Epoxidharz eingesetzt. Wie immer habe ich zuerst zwei große Tropfen in einem alten Kronkorken angemischt. Anschließend wird das Innere des Auges komplett mit Harz aufgefüllt. Dank der Oberflächenspannung fließt das Harz auch nicht weg.
Als nächstes wird noch Harz auf dem Auge selbst verteilt und zwar in dem Bereich, der später durch die Augenlöcher schaut. Das fertige Auge seht ihr jetzt hier im Bild. Zum Abschluss noch ein Kommentar im Nachhinein.
Fertiger Drachenkopf
Hier seht ihr den finalen Drachen und wie ihr jetzt seht sind die Augen nicht so krass bunt wie sie ursprünglich aussahen. Im Nachhinein habe ich das Modell noch mit Klarlack angesprüht. Ein kurzes Video über das Lackieren mit Klarlack ist noch in Planung und was ihr hier seht ist noch unlackiert.
Das war ein weiteres 3D-Projekt von mir und an Weihnachten wird sich jemand freuen, denn der Drache ist ein Weihnachtsgeschenk. Die Materialliste befindet sich am Anfang des Artikels. Es handelt sich dabei um Amazon Affiliate-Links, d.h. wenn ich darüber etwas kauft gibts eine Werbeprovision für mich.