Hallo und herzlich willkommen zu einem neuen Saugrobotertest von mir für dich. Ich hatte die Möglichkeit die Yeedi Mop Station eine Woche zu testen und das habe ich ausführlich getan. Der Preis lag zum Testzeitpunkt bei 600€ und damit ist das der bisher teuerste Saugroboter, den ich jemals in der Hand hatte. Das besondere bei diesem Modell ist, das es zwei rotierende Wischmops besitzt und dazu eine automatische Reinigungsstation für diese Mops. Diese Station ist aber auch recht groß und benötigt Platz. Im Inneren befinden sich zwei Wassertanks doch dazu später mehr.
Für die Navigation kommt hier eine Kamera bzw. VisualSlam zum Einsatz. Es liegen noch zwei Ersatzmops bei, eine Reinigungsbürste und ein magnetisches Begrenzungsband mit Winkeloption.
Doch jetzt wird es interessant, denn wie sieht es mit der Saugleistung aus und wie unterscheidet sich die Wischleistung von der normalen Wischtechnik eines normalen Saugroboters? Schafft er es Ketchup, Wein, Kaffe und Senf zu entfernen? Ich habe es ausprobiert.
Fazit zur Yeedi Mop Station
Für alle kurz Angebundenen, das Fazit zuerst und danach alles mit den ausführlichen Details.
⮉ Pro | ⮋ Contra |
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Der Artikel samt Video ist lang und ausführlich, denn wer so viel Geld in die Hand nimmt sollte vorher auch genau Bescheid wissen. Die Yeedi Mop Station ist der erste Roboter mit dieser neuartigen Wischtechnik, den ich bis jetzt in der Hand hatte. Direkte Vergleichsdaten zu anderen Modellen habe ich zu diesem Zeitpunkt also noch nicht.
Im Vergleich zu normalen Saugrobotern ist der Wischvorgang hier deutlich feuchter, deutlich genauer und effizienter. Der bekommt auch problemlos eingetrocknete Wein oder Kaffeeflecken weg. Das liegt an den zwei rotierenden Mops die mit etwa 10 Newton, bzw. 1Kg Gewicht, auf den Boden gedrückt werden.
Saugen kann er auch, der Staubbehälter ist aber recht klein und muss eigentlich nach jedem ausführlichen Saugvorgang geleert werden. Er besitzt eine Teppicherkennung und fährt beim wischen nicht auf den Teppich auf. Was er aber absolut nicht mag sind weiche Teppiche, denn dort vergräbt sich die Bürste. Wer ein Modell eher fürs reine saugen sucht, der verschwendet hier Wischpotential. Der Roboter hier hat nämlich seine Stärke genau hier, beim Wischen.
Für welchen Wohnungstyp eignet sich das Modell also? Am besten für Wohnungen die möglichst viel Boden haben der immer gewischt werden kann. Laminat in der ganzen Wohnung wäre optimal. Dort könnte man einfach immer komplett alle Räume wischen, kombiniert mit saugen für grobere Teilchen. Auf Fliesen funktioniert er auch gut, allerdings sollte man sich bei Glanzfliesen bewusst sein, dass die Mops ein leichtes Muster hinterlassen, das man in der Spiegelung sehen kann. Deswegen eignet er sich eher für matte Fliesen ohne diese Glanz- und Spiegeloptik.
Falls ihr Holzböden in der Wohnung habt, dann prüft vorher ob ihr die so Nass wischen könnt, denn oft ist das nicht so. Der Holzboden hier war geölt und der darf nicht so gewischt werden, Sperrzone. Ich sehe dieses Modell hauptsächlich als Wischroboter der immer komplett wischen und saugen geschickt wird und somit das reine Saugen ersetzt.
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Setup
Das Setup ist super einfach allerdings müssen wir den Saugroboter zuerst einmal in die Ladestation stellen und ihn ca. 7 Stunden aufladen.
- Zeit die Yeedi App aus dem Appstore zu installieren und wir müssen uns dort auch ein Konto anlegen.
- Im nächsten Schritt wird das Pluszeichen angetippt und dann die Yeedi Mop Station ausgewählt.
- Danach das WLAN Netzwerk wählen und das Kennwort eingeben.
- Der Assistent führt uns nun Schritt für Schritt durch den Prozess.
- Wir müssen den Roboter einschalten und dann die Resettaste 1 Sekunde drücken.
- Es ertönt dann eine Sprachrückmeldung "Ready for Network Setup"
- Es wird ein QR-Code generiert und wir halten das Smartphone vor die Kamera. Bei Erfolg ertönt "scan successful, connecting to the app"
- Das wars auch schon und wir sind Einsatzbereit.
Die Firmware wurde direkt auch aktualisiert.
Die Reinigungsstation
Nehmen wir die Station einmal genau unter die Lupe, sie ist erstmal recht groß. Genauer gesagt ist sie 40 cm tief und 43 cm hoch sowie 38,5 cm breit. Das Kabelmanagement auf der Rückseite ist praktisch um überflüssiges Kabel zu verstauen.
Ihr müsst sie so aufstellen das links und rechts sowie nach vorne genug Platz ist. Der Platz davor ist besonders wichtig, da der Roboter hier von vorne einfährt wendet und quasi mit der Rückseite, da befinden sich die Ladekontakte, andockt. Stellt ihr die Station falsch auf, dann hat er logischerweise Probleme einzuparken.
An der Station gibt es vorne eine Fach mit einer magnetischer Klappe. Hier können Ersatzmops aufbewahrt werden und es gibt auch eine Bürste um damit später den Spülbereich reinigen zu können. Diesen Spülbereich sehen wir unten in der Station und ich will kurz erklären wie der Prozess im Groben funktioniert. Der Roboter fährt in die Dockingsation ein und dann wird Wasser in das Becken eingelassen. Danach drehen sich die Mops dann und reiben über die Kunststofnoppen. Dann wird das dreckige Wasser wieder abgesaugt.
Der Reinigungsprozess hat soweit gut funktioniert. Die Mops hin und wieder mal mit fettlöslichem Spüli reinigen schadet aber auch nicht. Das habe ich nach meinem Extremtest mit Ketchup und Senf z.B. gemacht.
Unter der Klappe kommen zwei Tanks zum Vorschein. Links befindet sich der für das Schmutzwasser und rechts daneben ist der Frischwassertank. Beide habe jeweils ein Fassungsvermögen von 3500 ml und der Schmutzwassertank war hier etwa halb voll nach dem ich Küche/Bad und Flur 3-4 mal gereinigt habe. Die Tanks können ganz einfach am Griff herausgezogen werden. Um den Frischwassertank zu befüllen gibt es einen kleinen Gummistopfen. Es ist generell aber auch möglich den Deckel der Tanks komplett zu öffnen.
Oben vor der Klappe der Station befinden sich drei Touchtasten.
- Kreis-Pfeile: Manuelle Reinigung des Spülbehälters. Dabei füllt sich der Bereich unten mit Wasser und kann manuell gereinigt werden, falls nötig.
- Play-Taste: Einmal drücken startet die Reinigung. Drücken und halten beendet sie.
- Haus: Roboter zurückkehren lassen.
Der Saugroboter
Der Roboter ist deutlich schwerer als jedes Modell das ich bis jetzt in der Hand hatte und er wiegt mit leerem Tank etwa 4 Kilogramm. Das Gewicht ist aber auch positiv zu bewerten, denn nur so kann er den benötigten Druck später beim Wischen aufbauen ohne abzuheben.
Es gibt hier nur eine, etwas größere, rotierende Sekundärbürste, die einfach aufgesteckt wird. Die Hauptbürste besteht aus Gummilippen ohne Bürstenelemente. Zwei typische flexible Gummiräder sowie ein Führungsrad gibt es auch hier. Des Weiterem gibt es hier vier Sensoren und einen optischen Sensor, sowie einen Sensor zur Teppicherkennung. Ihr seht hier auch direkt die Steckplätze wo die Mops später aufgesteckt werden.
Für die Navigation wird eine Kamera genutzt die sich oben auf den Roboter befindet. Die Technik dahinter nennt sich VisualSLAM und diese habe ich bisher so nur bei YEEDI gesehen. Die ist etwas ungenauer als die Lasernavigation und der Roboter tastet sich aber durch. Da er keinen Turm besitzt ist er aber auch nur etwa 8,4 cm hoch. Die Höhe ist wichtig, wenn ihr Schränke habt unter die er drunterfahren soll. Also vorher ausmessen, wem das wichtig ist. Mit der Taste auf der Oberseite können wir die Reinigung jederzeit pausieren oder fortsetzen.
Die Kartierung dauert etwas länger. Die initiale Kartenerstellung hat bei mir hier 64 Minuten gedauert und 34m² Netto(Brutto sind es eher 65m²) angezeigt.
Praxis - Wischen
Jetzt wird es interessant, denn die Stärke dieses Modells ist definitiv der Wischvorgang. Gewischt wurde immer auf Stufe 2 von 3 auf. Der Frischwassertank ist befüllt, der Tank des Roboters auch und die beiden Mops sind aufgesteckt.
So jetzt wird es aber Zeit es zu übertreiben. Ketchup, Wein, Kaffee und Senf ab auf den Boden damit um rumschmieren! Ich habe ihn hier fairerweise zweimal reinigen lassen, das kann in der App eingestellt werden. Erstaunlicherweise hat er alles weggewischt und auf den Fliesen selbst gibt es keine Rückstände. Was allerdings bei solchen Fliesen mit rauen und breiten Fugen passieren kann ist, dass etwas in die Rillen gelangt. Hier sind nämlich noch einige kleine Senfrückstände zurückgeblieben. Auf flachem Boden passiert das nicht.
Übertreiben wir es extrem? Ich habe Senf, Ketchup und Wein in einer Ecke so richtig schön, 30 Stunden lang, eintrocknen lassen. Auch hier wird wieder 2x gewischt. Den Ketchupfleck hat er erstaunlicherweise fast wegbekommen was mich beeindruckt hat. Der Weinfleck wurde komplett entfernt. Der Senf war allerdings so hart eingetrocknet, dass ich den nachher fast noch mit den Nägeln wegkratzen musste. Also das er das nicht schafft kann man nicht wirklich kritisieren, kein Roboter wird das schaffen.
Die Wischtechnik unterscheidet sich hier deutlich von der Standardwischtechnik. Hier werden zwei rotierende Mops gegen den Boden gedrückt. Laut Angabe mit 10 Newton, was etwa 1 Kg Gewicht entspricht.
Der Wischprozess funktioniert so, dass der Roboter beim Start erst einmal die Mops in der Ladestation befeuchtet. Das dauert ca. 1 Minute und ist hörbar. Danach fährt er los, wischt ca. 10 m² und kehrt dann zur Station zurück um die Wischpads zu reinigen bzw. durchzuspülen. Das dauert auch ca. eine Minute. Danach nimmt er seine Arbeit wieder auf und wiederholt den Prozess so lange bis das ganze Stockwerk gereinigt ist.
Danach kehrt er zurück und beginnt die Lufttrocknung der Pads. Dabei läuft ein kleiner Ventilator bis zu 6 Stunden durch! Das mag bequem sein, kostet aber Strom und ist hörbar! Deshalb habe ich das kleine Lufticon in der App immer angetippt um den Trocknungsvorgang auszuschalten. Für Flur, Küche und Bad hat ein Wischvorgang 24 Minuten gedauert und 12 m² netto angezeigt.
Analysieren wir den Wischvorgang etwas genauer. In der Küche haben wir hier Spiegelfliesen. Ich euch hier direkt sagen, dass ihr in der Spiegelung der Fliesen, Muster durch die Mops erkennen könnt. Dieses Phänomen gibt es auf matten Fließen, z.B hier im Bad, nicht. Auch im Flur auf den braunen Fließen sehe ich keine Wischspuren.
Das Wasser aus dem Dreckwassertank ist wirklich trüb und schmutzig. Eventuell liegt das am Ketchup und am Senf? Nein, auch das neue Wasser von einem anderen Tag ist trüb. Also es hat mich erstaunt was der hier an Dreck vom Boden wegwischt.
Der Wischvorgang ist schön feucht und durch die Mops und den Druck auch erstaunlich effizient. Im Vergleich zu den normalen Robotern ist das ein enormer Unterschied, aber auch eine komplett unterschiedliche Technik und die kostet auch. Das scheint mir das erste Modell dieser Art von Yeedi zu sein, erste Generation also.
Es liegt hier auch noch ein Magnetband mit Winkel bei. Das kann an einer Treppe angebracht werden, denn dieses Magnetband ist eine Grenze die er nicht überfährt. Es gibt nämlich Glastreppen oder sehr dunkle Treppen die in einem ungünstigen Fall dafür sorgen können, das der Roboter sie nicht erkennt und abstürzt. Bei einer normalen Treppe ist das bisher aber bei keinem Modell jemals passiert. Also als Tipp, beim ersten Durchlauf bzw. der Kartenerstellung immer alles überwachen. Ich mache das immer so.
Aber wie sieht es mit dem Saugen aus?
Praxis - Saugen
Gesaugt wurde auf Stufe 3 von 4. Beim Saugen hat dieses Modell eine Schwäche, denn es mag keine weichen Teppiche. Hier im Wohnzimmer liegt ein bunter und weicher Teppich(siehe Bild). Solche Teppiche waren bisher bei keinem Modell ein Problem. Der Yeedi ist allerdings deutlich schwerer und deshalb gräbt sich die Bürste in den Teppich und dann meldet er, dass die Bürste fest steckt. Wer also solche Teppich hat, weis nun Bescheid. Einen festeren Teppich hat er allerdings problemlos geschafft und auch der flache dünnen Teppich in der Küche war kein Problem.
Wohnzimmer, Küche, Flur und Bad wurden problemlos gesaugt, nur an einer Stelle hat er sich verkeilt. Es handelt sich hier um einen alten Schrank der nicht 100% symmetrisch ist und da verkeilt er sich. Dieses Problem kann allerdings mit jedem Roboter auftreten der zufälligerweise grade so irgendwo drunter passt. Der Saugvorgang war ansonsten gut, dauert aber länger als mit einem LiDar Modell. Er fährt alles eben nicht so effizient ab sondern bei mir hat er einige Bereiche wiederholt.
Was hier zu beachten ist, ist der sehr kleine Staubbehälter. Der ist nach so einer Stockwerksreinigung eigentlich direkt voll und muss geleert werden.
Es ist hier quasi andersherum als wir es sonst kennen. Das Wischen ist hier deutlich die Stärke und der Saugprozess eher ein Bonus mit Schwächen bei weichen Teppichen und der Geschwindigkeit.
Technische Daten
Höhe 8,3 cm (meine Messung)
Herstellerangaben
- Modell: Yeedi Mop Station / Yeedi k850+
- Zwei Wischmops mit 10N Druck
- Batteriekapazität 5200 mAh
- Hindernissüberfahrbarkeit 16 mm
App & Funktionen
Was mir hier bei der App aufgefallen ist, ist das ich an einem Tag die App manchmal wieder komplett zu machen musste und erneut öffnen, weil er die Daten nicht geladen hat. Am nächsten Tag lief alles wieder flüssig. Ob das an meiner Verbindung, dem Handy oder doch an der App liegt kann ich nicht zu 100% ausmachen.
Nachtrag: Die Lösung für mich war die App immer nach der Nutzung komplett zu beenden und nicht offen zu lassen. Dann klappt die Verbindung immer.
Push-Nachrichten kommen einwandfrei an und informieren über nötige Reinigungen oder wenn der Robby auf Probleme stößt. Ich habe über die App ein ausführliches separates Video gedreht in dem ich die App genau zeige und kommentiere.
Wichtige Infos/Funktionen
- Manuelle Karteneditierung ist nicht möglich
- Virtuelle grenzen möglich
- Nogo Zonen für wischen.
- Bereichsreinigung. Eigener Bereich definierbar.
- Raumreinigung
- Reinungungsreihenfolge
- Trockenvorgang der Mops abbrechen
- Ein- oder zweimal reinigen
- 4 Saugstufen
- 3 Wischstufen
- Zeitplan
- Reinigunsprotokoll
- DnD Modus
- Teppicherkennung
- Er kann den Saugvorang/Wischvorgang wieder aufnehmen
- Nur eine Karte möglich
- Sprache auf Deutsch wechseln möglich. Auch für Sprachausgaben.
Sonstiges
- Räume kann man nicht zusammenführen oder teilen. Die Karte ist also nicht manuell bearbeitbar.
- Alle Räume wurden bei mir korrekt erkannt.
- Die Lufttrocknung der Mops muss immer manuell deaktiviert werden, wenn sie nicht genutzt werden soll.
Kein Modell das ich bisher getestet habe war perfekt. Überlegt immer was ihr benötigt, wie eure Wohnung aufgebaut ist und wägt das dann ab. Du weißt jetzt über alles genau Bescheid und kannst selbst entscheiden. Ergänzend empfehle ich noch mein Video zur App. Das war ein weiterer Testbericht von mir für dich und ich hoffe er hilft dir weiter.