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Preiswerter Gaming Stuhl von TYLINK im Test

Aktualisiert am: , von Marco Kleine-Albers

Mein zweiter Gaming-Stuhl im Test. Mit schicken Nähten.

Gaming-Stuhl TYLINK
Body

Hallo und herzlich willkommen. Ich hatte mir vor kurzem meinen ersten Gaming-Stuhl angeschaut und heute werde ich mir einen zweiten ansehen. Es handelt sich dabei um ein Modell von TYLINK, welches momentan mit Gutschein 160€ gekostet hat. Es gibt ihn in zwei verschiedenen Farbvarianten, das hier ist die Version in "grau gold", die andere wäre "schwarz rot". Der Stuhl  kommt in einem etwa 24 Kg schweren Paket und wir müssen ihn komplett selbst aufbauen. Welche Funktionen hat der Stuhl und welche Tipps habe ich beim Aufbau? All das zeige ich dir jetzt im Artikel und im Video.

 

Aufbau

Einzelteile
Die Einzelteile

Ich bin schon geübt im Aufbau von Stühlen und bastle auch viel. Da das bei euch aber vielleicht nicht der Fall ist, werde ich alles so detailliert wie möglich festhalten und erklären. Es liegt eine Anleitung auf Deutsch und Englisch bei. Die ist zwar auf einem riesigen Karton abgedruckt aber die Aufbauanleitung ist "solala", wie ihr hier sehen könnt. Wir packen jetzt erst einmal alles aus und legen dann los.

Der erste Schritt ist der einfachste. Denn wir nehmen das Fußkreuz zur Hand und drücken reihum alle der fünf Rollen unten in die Löcher. Im Anschluss setzen wir die Gasfeder von oben ein. 

Jetzt nehmen wir uns die Sitzfläche vor. Hier gibt es kleine Unsauberheiten in den Nähten aber bei einem Stuhl dieser Preisklasse ist damit zu rechnen und ich finde es jetzt noch so wild. Entscheidet selbst. Kann aber auch sein, dass das nur bei mir so ist.

Fußkreuz
Sitzfläche
Die Basis
Basis

Wir müssen jetzt die Basis auf der Unterseite festschrauben. Achtet unbedingt darauf, dass der Pfeil in Richtung FRONT zeigt! Festgeschraubt wird alles mit vier G2 Schrauben. Simpel und einfach. Kommen wir jetzt aber direkt zu einem Kommentar bzgl. der Schrauben. Auf der Schraubenverpackung ist nämlich leider nichts beschriftet. Ich habe mir also direkt zu Anfang die passende Bezeichnung aus der Anleitung gesucht und dann auf die Schraubenpackung geschrieben. Das macht alles deutlich einfacher.

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Schrauben
Beschriftet!

Als nächstes widmen wir uns den Armlehnen. Hier ist für mich nicht direkt erkennbar gewesen welche der beiden links und welche rechts montiert wird. Ich hab es also mit den Grafiken verglichen. So wie ich das verstehe ist der leicht längere Teil der Armpolster, der, der nach vorne zeigen muss. Auch hier kommen pro Armlehne wieder zwei G2 Schrauben zum Einsatz. Die Löcher für die Montage sind länglich und lassen eine minimale Anpassung nach innen und außen zu. Ich habe die Armlehnen alle so weit wie möglich nach innen geschoben.

Den gleichen Prozess führen wir nun auch noch mit der zweiten Armlehne durch. Euch ist vielleicht aufgefallen, dass die Schrauben alle noch extra Metallringe unter dem Kopf haben. Das sind sogenannte Sprengringe, welche das selbstständige Lösen von Schrauben verhindern soll.

Armlehnen montiert - Sprengringe
Soweit so gut

Weiter geht es mit der Fußstütze und hier hatte ich die meisten Probleme, weil die Anleitung hier doch sehr grob war. Schrauben wir aber erstmal die beiden Kunststoffführungselemente unten fest. Dazu nutzen wir jetzt jeweils zwei der H2 Schrauben, das sind die schwarzen, leicht kürzeren(im Vergleich zu den H3).

Für die Fußstütze benötigen wir die drei Stahlrohre aus Chrom, die schwarze Halterung und das Polster selbst. Ich selbst habe die Stütze erstmal falsch zusammengeschraubt, damit euch das nicht passiert, sage ich euch nun wie es richtig geht. Die schwarze Basisplatte wird so montiert, dass der Teil mit der Querstange nach hinten zeigt, also nicht in Richtung FRONT. Sie wird mit den vier H3 Schrauben festgeschraubt. Dann werden die beiden Chromstangen mit dem eckigen Teil vorne seitlich in diese Querstange gesteckt. Dazwischen kommt die dritte Chromstange und diese wird seitlich mit den zwei Schrauben G1 festgeschraubt.

Fußstütze mit Führungselementen
Sitzfläche

Wenn alles korrekt montiert ist, dann können wir das Konstrukt anheben und das Polster dann quasi noch oben und unten klappen. Wie das dann in der Praxis aussieht zeige ich im Video.

Wir können die Fußstütze nun unten in die Führungen einschieben. Achtet darauf, dass das Polster richtig herum gedreht ist, siehe Video. Damit sich alles nachher nicht wieder komplett herausziehen lässt, gibt es zwei Gummis die wir hinten an der Stange aufziehen und in die Aussparung rollen. Das war in meinen Augen der schwerste Teil und wir können den Sitz jetzt auf die Gasfeder aufsetzen. Die Gasfeder muss in das runde Loch auf der Unterseite eingeführt werden.

Ich habe hier auch wieder die beiliegende Kunststoffabdeckung weggelassen, weil ich die nicht so schön finde. Wer diese nutzen will, muss sie vor dem Aufsetzen des Sitzes über die Gasfeder ziehen.

Gasfeder Abdeckung
Gelenk mit Hebel

Nächster Schritt, die Rückenlehne. Hier beginnen wir jedoch zuerst einmal mit den Gelenken. Das Gelenk mit dem Hebel kommt nach rechts, das andere nach links. Es kommen hier auch wieder die großen G2 Schrauben zum Einsatz. Kommt nicht auf die Idee den Hebel irgendwie zu betätigen! Da ist eine Feder die unter Spannung steht verbaut! Der Hebel wird nur betätigt, wenn wir später auf dem Stuhl sitzen!
Schraubt diese beiden Gelenke erstmal sehr locker fest, nicht anziehen!

Armlehne
Kunststoffabdeckung
Gelenk 1
Gelenk mit Hebel

Die Rückenlehne kann jetzt von oben aufgesetzt werden. Am besten wird alles an einen Tisch gelehnt, dann können wir es nämlich ohne eine zweite Person selbst festschrauben. Beide Gelenke sollten auch hier erstmal vorsichtig behandelt werden. D.h. wir schrauben alles erst einmal locker fest und richten alles aus. Die Gelenke haben längliche Löcher um alles auszurichten. Erst wenn alles korrekt sitzt schrauben wir abwechseln links und rechts die Schrauben langsam fester. Auf keinen Fall schrauben wir einseitig alles fest und dann erst auf der anderen Seite!

Zu guter Letzt gibt es noch vier Plastikabdeckungen für die Seitenteile. Dazu werden die H1-Schrauben genutzt. Die Abdeckung für die Seite mit dem Hebel muss übergezogen und etwas in Position gedrückt werden. Es handelt sich bei den H1 Schrauben um Kreuzschlitzschrauben und die Montage ist mit einem separaten Schraubenzieher bequemer, auch wenn der beiliegende Inbus einen Schraubenzieher integriert hat.
Den gleichen Prozess wenden wir nun auch bei den restlichen drei Teilen an, fertig.

Kissen
Keilkissen

Der Stuhl ist jetzt fertig aufgebaut und das beiliegende Kopfkissen und das Lordosekissen positionieren wir jetzt je nach Wunsch. Sieht doch schon mal schick aus.

 

Funktionen, Verarbeitung, Design

Fertiger Gaming-Stuhl - Kissen ganz oben
Schicke Nähte

Der Stuhl ist mit PU-Leder überzogen, welches wasser- und schmutzabweisend ist. Durch die farbigen Nähte wird ein deutlicher Designaktzent gesetzt. An einigen Stellen, bzw. bei mir nur auf der Sitzfläche, gab es ein Paar kleine Unsauberheiten an einigen Nähten. Bei der Preisklasse ist das für mich Ok, wenn es ein 500€ Stuhl wäre, dann wäre das etwas anderes.

Es gibt zwei Kissen. Eins für den Kopf und eins für den Rücken bzw. die Lordose. Wenn ich das Kopfkissen normal, durch die beiden schwarzen Löcher befestige, dann liegt es bei mir eher im Nackenbereich.
Ich habe es deshalb mit dem Gummiband auf den Teil darüber gestülpt. Dann sitzt es bei mir genau am Hinterkopf.

Rückenlehne
Wippen - Waden liegen auf

Das Lordosekissen gefällt mir hier deutlich besser als diese runden Kissen. Damit meine ich quasi diese Zylinder, mittig durchgesägt. Dieser Kissentyp kommt oft bei solchen Gaming-Stühlen vor. Die hier genutzte Keilform ist deutlich ergonomischer und sitzt bei mir auch viel besser. Das Keilkissen muss allerdings jedes mal manuell positioniert werden. Würde man das Kissen auch mit vertikalen Gummibändern ausstatten, wie ich es schon oft gesehen habe, dann bliebe es an Ort und Stelle.

Sitzhöhe
Breite

Meine Schultern passen grade so zwischen die beiden Ausleger auf Schulterhöhe und wenn ich so sitze neige ich eher dazu mit den Schultern nach vorne zu fallen. So sollte man auf dauer nicht sitzen. Mit dem Keilkissen ist das nicht so und das fördert bei mir eher, dass die Brust nach vorne wandert und die Schultern hinten bleiben.

Lesetipp:  Ergonomie 101 - Teil 1 

Auf der Unterseite befindet sich ein schwarzes Drehrad mit dem wir die Wippmechanik steuern können. Die hat auf leichtester Stufe jedoch einen immer noch recht hohen Widerstand. Aufrecht sitzen und wippen kann ich damit so nicht. Das klappt erst, wenn ich meine Füße hochlege und das Gewicht nach hinten verlagert wird. Ich wiege momentan etwa 86 Kg auf 1,82 Meter

Laut Hersteller ist der Stuhl bis 136Kg geeignet. Das zweifle ich jetzt aber eher mal an, denn wenn ihr breiter seid, dann gibt es auch wieder Probleme mit der Schultebreite und vor allem mit den Schenkeln. Die Sitzfläche ist im flachen Bereich etwa 38cm breit und gehen wir bis zu den Auslegern dann sind es 44 cm. Ich kenne jemanden der hat so 120 Kg und der würde so nicht in den Stuhl passen.

Unterbau
Kissen mit Verzierung

Die Sitzhöhe liegt bei 44-52 cm, gemessen vom Boden bis zur Oberkante des Polsters. Zwischen den Armlehnen habe ich hier 51,5 cm Abstand. Die Armlehnen haben ein Gummipolster, welches eine Muldenform besitzt. Viele Stühle haben solche Polster und ich fand sie bisher von der Härte allesamt bequem. Die Höhe können wir in 10 Stufen verstellen und sie reicht von 27-37 cm. Hier im Video seht ihr seitlich diesen Bereich. Von der Sitzfläche gemessen wären es 22-32 cm. Für mich passt die Sitzhöhe an meinem 75 cm hohen Tisch sehr gut. Die Armlehnen schließen auf höchster Stufe mit der Tischplatte ab. Es ist auch möglich die Armlehnen nach innen und außen zu drehen. Je nachdem auch nützlich.

Die Fußablage ist nett aber für größere Leute eher nicht so der Bringer. Bei mir liegt der obere Teil meiner Waden auf. Hatte ich mir aber im Vornhinein schon fast gedacht. Wer scharf auf eine Fußablage ist, dem empfehle ich generell eher einen Hocker. Diese integrierten Dinger sind alle eher solala.

Liegeposition
Sitzen
Fußstütze
Felgendesign

Ansonsten würde ich sagen, dass die Verarbeitung typisch für dieses Preisniveau ist. Die Nähte sind jedoch in dieser Preisklasse eher seltener vorzufinden und machen designtechnisch doch schon viel her. Wir können den Stuhl auch in Stufen nach hinten kippen. Das geht sogar so weit bis wir uns quasi hinlegen können. Ob man eine solche Position wirklich braucht? Ich nutze eine solche Position eher nicht.

Der Stuhl läuft auf den Rollen gut und leicht. Es handelt sich um Hartplastikrollen mit einer Art Felgendesign.

 

Daten/Maße

Meine Vermessung
  • 44-52 cm Sitzhöhe. gemessen Boden bis Polsteroberkante.
  • Breite zwischen den Begrenzungen auf Schulterhöhe: Innen flach 32 cm, komplett 50 cm.
  • 51,5 cm Anstand zwischen den Armlehnen, bei Montage ganz nach Inne geschoben.
  • 84,5 cm Rückenlehne gesamt oben bis unten.
  • 36,5 Sitzpolster vorne Breite. Flacher bereich.
  • Sitzflächentiefe 45 cm bis Rundung(mit Rundung) 49 cm.
  • Armlehne 28 cm lang, mittig 7,5 cm Breite.
  • Armlehne 27-37 cm Höhenverstellung. 10 Stufen.
  • Beinpolster 20 cm auf 34 cm.
  • "Belastbarkeit bis 136 Kg". Ich kenne jemanden mit 120 Kg der wäre hier zu Breit in vielen Bereichen.

 

Video

Alle Infos als ausführliches Video.

 

Fazit

Für einen Preis von momentan 160€ ist dieser Gaming-Stuhl in der Kategorie Einsteigermodell bis 200€ einzuordnen. Für den Preis wirkt das Gesamptaket fair auf mich und dem Preis entsprechend. Das Design ist schon wirklich schick und die Kissen sind auch noch schön bestickt. Über 100 Kg würde ich dem Stuhl allerdings eher nicht zumuten. Beachtet auch die wichtigen Maße zur Höhe, Lehnenhöhe und Schulterbreite. Ich werde da im Testartikel nochmal alles übersichtlicher festhalten. Prüft vorher ob das zu euren Körpermaßen passt.

Ich saß jetzt ca. eine Woche auf dem Stuhl und fand ihn bequem. Das liegt vor allem an dem Keilkissen für die Lordose, welches ich frei positionieren kann. Auch die Armlehnenhöhe und die Sitzhöhe passen gut für meine Körpergröße.

Die Mechanik ähnelt übrigens dem Gaming-Stuhl den ich mir vor kurzem angeschaut habe sehr stark. Ich vermute, dass viele Modelle in dieser Preisklasse eventuell die gleichen Teile nutzen. Mir persönlich gefällt es immer wenn ich die Stühle selbst aufbauen kann, dann sehe ich nämlich alles und kann das auch für spätere Vergleiche auf Fotos und Videos festhalten.

Das wars von mir und du weißt jetzt Bescheid. Das war ein weiterer Stuhltest von mir für dich und ich hoffe er hilft dir weiter. 

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Marco ist begeisterter Technikenthusiast und testet seit 10 Jahren Produkte aller Art. Zusätzlich betreibt er den YouTube-Kanal Mega-Testberichte.

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