Hallo und herzlich willkommen zu einem neuen Testbericht von mir für dich. Ich hatte mir vor ein paar Monaten ein Handygimbal von iSteady angeschaut, das erste das ich jemals in der Hand hatte. Kurzfristig konnte ich mir jetzt das neue DJI OM 5 von meinem Bruder ausleihen und ein paar Tage testen. Zum Testzeitpunkt lag der Preis bei 140-160 Euro. Was kann dieses Gimbal, welche Funktionen gibt es, lohnt es sich und was erwartet uns? Finden wir es heraus.
Lieferumfang des DJI OM 5
Der Lieferumfang besteht aus:
- Dem DJI OM 5 Gimbal
- Handschlaufe
- USB-C Ladekabel
- Standfuß
- Tasche
- Magnetische Klemme
- Kurzanleitung/Zettel
Verarbeitung & Design
Es handelt sich hier um einen mobilen Gimbal für Smartphones und er wiegt nur etwa 294 Gramm. Das Packmaß des OM 5 liegt bei 17x7 cm, alles ist also sehr kompakt. Der Gimbal besteht hauptsächlich aus solidem Kunststoff, wirkt dabei aber nicht billig und es klappert auch nichts.
Wir können den OM 5 ohne weiteres ganz leicht aufklappen und wieder zusammenfalten. Kein komplizierter Lockmechanismus ist nötig. Die Elemente die verchromt sind bestehen alle aus Metall. Das ist hier erstmal das Gelenk des Arms und die Fläche auf der wir das Handy gleich andocken werden. Sehr praktisch ist auch die Art und Weise wie das Smartphone hier am Gimbal befestigt wird, denn es gibt eine magnetische Klemme aus Metall, in die wir das Smartphone einlegen.
Die Rückseite dieser Klemme ist magnetisch und passt auf den Haltesockel am Gimbal. Wichtig zu beachten ist hierbei nur, dass die Aussparung korrekt in den Sockel geschoben wird. Diese Art der Befestigung ist extrem praktisch, weil wir das Handy einfach wieder abnehmen können ohne viel zu fummeln.
Das DJI OM 5 besitzt eine ausziehbare Verlängerung, so eine Art Selfiestick. Es muss dazu einfach unten gezogen werden und dann erscheint der Teleskopstab mit fünf Elementen. Der ist ca. 215 mm lang und diese Elemente bestehen auch aus Metall bzw. sind außen mit Metall ummantelt. Ganz oben kommt nun auch ein Gelenk zum Vorschein mit dem wir den Hauptarm um bis zu 90° kippen können.
Unten gibt es ein typisches Fotogewinde, wir könnten hier also anstatt des Standfußes auch eine Verlängerung oder einen riesen Selfiestick dranschrauben. Der beiliegende Standfuß besitzt unten rutschfeste Gummifüße und schlackert in keiner Weise herum.
Die maximale Laufzeit liegt bei etwa 6 Stunden und geladen wird per USB-C. Wie immer hängt die Laufzeit sehr stark davon ab wie aktiv das Gimbal genutzt wird. Damit meine ich wie stark die Motoren genutzt werden oder wie stark man selbst den Joystick oder Funktionen wie Tracking nutzt. Eine integrierte Beleuchtung gibt es nicht. Allerdings gibt es eine separate Halterung zu kaufen, welche ein Licht integriert hat. Die kostet momentan 50€.
Der Griff des OM 5 lässt sich gut halten und hinten ist dieser mit einem Gummiüberzug versehen. Für den Zeigefinger gibt es außerdem eine Einbuchtung. So lässt sich der Joystick und die Tasten gut einhändig bedienen.
- Mit dem Joystick werden, wie zu erwarten, die Motoren gesteuert. Über den Schieberegler können wir rein- und herauszoomen.
- Der Knopf mit dem roten Punkt dient dazu ein Foto zu machen oder die Aufnahme zu starten.
- Mit der Taste darunter, die zwei Pfeile, können wir die Position von vertikal zu horizontal wechseln.
- Die große Taste auf der Rückseite wird zweimal gedrückt um den Gimbal zu zentrieren. Das waren jetzt aber nur die wichtigsten Funktionen, mehr dazu in der Ableitung.
Die App
Um die App zu installieren scannen wir den QR-Code ein und laden die APK Datei direkt bei DJI herunter. Die App ist das Herzstück und ermöglicht beeindruckende Effekte und Templates. Um die App zu nutzen muss man sich nicht registrieren. Danke dafür. Für einen schnellen Einstieg gibt es einige Tutorialvideos, die sind allerdings auf Englisch.
Bei der ersten Nutzung startet sich erstmal ein kleiner Assistent der die Funktion des Gimbals erläutert, sehr gut gemacht. Was ich wirklich toll fand sind die Assistenten die sich beim ersten Aufrufen einer Funktion starten. Dort wird dann alles mit kleinen Sprechblasen erklärt.
- Filter
- Musik
- Vorlagen, Schritt für Schritt
- Einen Editor für manuelle Effekte, Übergänge und mehr.
Werfen wir jetzt aber einen Blick auf die weiteren Funktionen.
Funktion
Der OM 5 verfügt über Active Track 4.0. Dabei wählen wir ein Objekt aus und der Gimbal verfolgt dieses Objekt dann. Es ist außerdem möglich das Tracking mit Gesten zu aktivieren und sehr zu deaktivieren.
- ActiveTrack 4.0
- Gestensteuerung für Active Track 4.0
- 3 Achsen Gimbal
- Panorama-Modus
- CloneMe Panorama. Dann bin ich halt mehrfach auf dem Bild. Spielereien.
- DynamicZoom (er bewegt rein oder raus. Siehe Vertigo-Effekt)
- Timelapse (Zeitraffer)
- SpinShot (Rotation des Handys)
- StoryMode. Templates. Er sagt einem was man tun soll und schneidet dann sie Sequenzen hintereinander.
- Diverse Presets/Effekte.
- ShotGuide
Was auch noch sehr interessant ist, ist der integriert Mini-Editor mit dem wir Effekte anpassen können bzw. wir können auch eigen Aufnahmen wählen und die dann selber zusammenschneiden. Auch hier gibt es dann wieder diverse Funktionen. Das alles im Detail zu zeigen würde allerdings den Rahmen des Artikels sprengen.
Die Preset-Vorlagen und Effekte sind sehr praktisch für alle die kurze Videos mit Übergängen und Effekten, möglichst schnell, und ohne großen Aufwand erstellen möchten. Ich selbst schneide alles immer manuell in Davinci Resolve und das ist extrem Zeitaufwändig. Wer privat eine Hand voll schöne Videos machen will, für den lohnt sich ein solcher Zeitaufwand einfach nicht.
Bonuskapitel: Großer Gimbal oder Handygimbal?
Ich selbst nutze seit zwei Monaten ein Ronin RSC2 Gimbal. Dieser Gimbal richtet sich an professionellere Nutzer und kostet auch über 600€. Außerdem hat die App des Gimbals auch keine Templates, keinen Editor und keine Effekte. Ein solches Gimbal müssen wir außerdem manuell ausbalancieren. Wird also ein Objektiv gewechselt, müssen wir manuell alle drei Achsen neu ausbalancieren. Ein solches Gimbal kauft man sich nur wenn sehr viel Zeit und Lernbereitschaft vorhanden ist! Ich schneide alle meine Videos beispielsweise in Davinci Resolve Studio.
Das OM 5 richtet sich dagegen an Smartphonebesitzer die möglichst schnell ein paar schöne Ergebnisse produzieren wollen. Wir müssen hier keine manuelle Balancierung durchführen. Die Software ist deutlich Benutzerfreundlicher und ermöglicht schnelle Effekte und Ergebnisse. Für die Meisten ist das also ein guter Einstieg.
Technische Daten
Laufzeit maximal: 6 Stunden wenn alles gut ausbalanciert ist. Am besten montiert ihr das Handy deshalb immer möglichst mittig!
- Packmaß: 17 cm x 7 cm
- Gewicht: 294 Gramm
- Akku: 1000 mAh
- Ladezeit: 1,5 Stunden
- Magnethalterung
- Zusammenfalten
- Teleskopstab (215mm)
Video
Fazit
⮉ Pro | ⮋ Contra |
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Das OM5 ist der Nachfolger des OM4. Beim OM 4 gab es wohl eine Powerbankfunktion die jetzt weggefallen ist, aber mal ehrlich, wer nutzt sein Gimbal bitte als Powerbank. Es handelt sich um ein Smartphonegimbal das auf drei Achsen stabilisiert und weiche Bewegungen und viele Effekte erlaubt. Die Software ermöglicht schnelle Ergebnisse mit coolen Effekten.
Seid euch aber bewusst, dass das wackelfreie bewegen eines Gimbals, egal ob groß oder klein, etwas gelernt werden muss. Wie bewege ich mich, den Körper als Einheit, mit dem Gimbal? So werden die flüssigen Bewegungen nämlich erzeugt. Niemand schafft das am ersten Tag direkt aus dem Stand. Nach einiger Übung ist es dann auch möglich ähnliche Shots wie in der "Werbung" erzeugen.
Für alle ambitionierteren Smartphone-Hobbyfilmer die etwas mehr wollen ist der DJI OM 5 einen Blick Wert. Er ist in 10 Sekunden betriebsbereit und es kann losgehen. Ihr wisst nun Bescheid und könnt selbst entscheiden. Die Verarbeitung wirkt solide und der integrierte Selfiestick ist auf jeden Fall eine nützliche Funktion.
Das war ein weiterer Testbericht von mir für dich und ich hoffe er hilft dir weiter.