Eine 4K-Kamera für 58 Euro, geht das? In diesem Test schaue ich mir die extrem günstige Action-Kamera Q8 von Tec.Bean an.
Lieferumfang
Der Lieferumfang ist extrem Umfangreich. Hier eine Liste der Teile:
- Action-Kamera Q8
- Unterwassergehäuse
- Ersatzdeckel für das Unterwassergehäuse
- Putztuch
- Drahtschlaufe
- 2 Klebepads
- 2 Platten mit Klebepads
- Gürtelclip
- Anleitung (Deutsch)
- 2 Krep-Bänder
- Kabelbinder
- 2 Bänder
- Sockel
- 2 Einschübe für die Platten
- 3 Zwischenstücke
- USB-Ladekabel
- 2 Akkus
- Fahrradhalterung
Ich hoffe ich habe nichts vergessen. Hier noch einmal die Übersicht der Teile.
Testvideo & Unboxing
Die Kamera und ihre Elemente
Auf der Vorderseite befindet sich der Knopf (MODE) mit dem die Kamera eingeschaltet oder der Modus gewechselt wird. Wird dieser Knopf länger gedrückt, so schaltet sich die Kamera ein oder aus. Wird er im eingeschalteten Zustand kurz gedrückt, so wechselt die Kamera den Modus. Es gibt vier Modi. Video, Foto, Wiedergabe und Einstellungen. Als nächstes haben wir das Objektiv, bei welchem es sich um ein Weitwinkelobjektiv handelt. Wie das Bild aussieht und welche Abbildungsqualität es liefert, seht ihr in einem separaten Video später im Artikel.
Oben auf der Kamera haben wir den "OK" Knopf. Wird dieser gedrückt, wenn die Kamera an ist und sich im Modus Video oder Foto befindet, dann wird die Aufnahme gestartet. Wird dieser Knopf gedrückt, wenn wir uns in den Einstellungen befinden dann können wir damit in eine Einstellung wählen.
Auf der Seite befinden sich zwei Tasten. Eine Taste hat einen Pfeil nach oben und die andere einen Pfeil nach unten. Mit diesen Tasten wird in den Settings navigiert oder im Video und Fotomodus das Bild gezoomt. An dieser Seite befindet sich außerdem noch ein Lautsprecher und vermutlich auch das Mikrofon.
Auf der rechten Seite befindet sich der Mikro-USB Anschluss über den die Kamera an den Strom angeschlossen werden kann und darunter haben wir einen HDMI-Ausgang. Außerdem befindet sich hier auch der Speicherkartenslot in den Micro-SD Speicherkarten mit einer Größe von bis zu 64 GB eingelegt werden können.
Auf der Unterseite der Kamera befindet sich das Akkufach. Dort wird der Akku eingelegt. Um den Akku aufzuladen wird die Kamera jetzt mit dem, im Lieferumfang enthaltenen, Micro-USB-Kabel an den PC angeschlossen. Alternativ kann sie aber auch mit einem USB-Steckdosenadapter direkt an eine Steckdose angeschlossen werden und die LED links vom Display beginnt dann zu leuchten. Nach ca. 2 Stunden ist der Akku voll aufgeladen. Im Lieferumfang sind insgesamt zwei Akkus enthalten und jeder Akku hält für ca. 90 Minuten Filmen. Die Kamera selbst befindet sich außerdem in einem wasserdichten Gehäuse. Dieses Gehäuse hat vier Knöpfe und damit kann die Kamera auch bedient werden, wenn sie sich im Gehäuse befindet.
Ich habe mir für die Kamera auch eine neue 64 GB Micro-SD Karte gekauft und diese direkt eingelegt. Die Kamera will die Karte dann direkt formatieren.
Das Zubehör und die Montagemöglichkeiten
Im Lieferumfang sind sehr viele Teile enthalten. Hier seht ihr nun noch einmal alle Teile in der Übersicht und ich werde nun kurz darauf eingehen welche Teile wozu gedacht sind.
Zuersteinmal haben wir zwei Platten mit Klebepads. Diese Platten können auf Flächen geklebt werden und für diese Platten gibt es dann zwei verschiedene Aufsätze. Diese Aufsätze wiederum werden mit einer Schraube an der Kamera befestigt. Danach wird der Aufsatz dann auf diese Platte geschoben, bis dieser fest eingerastet.
Als nächstes haben wir eine Halterung mit welcher die Kamera an Stangen, wie beispielsweise dem Fahrradlenker befestigt werden kann. An einer Stange sieht das ganze folgendermaßen aus. Der Ein oder andere hat jetzt sicher bemerkt das die Kamera so in die falsche Richtung zeigt, wenn dies ein Fahrradlenker wäre. Deshalb gibt es auch noch weitere Zwischenstücke um hier volle Flexibilität zu haben. Ich zeige euch nun kurz wie ich die Kamera an meinem Fahrradlenker befestige. Dabei seht ihr, dass die Kamera nach vorne zeigt, so wie sie es am Fahrrad sollte. Dazu habe ich eins der Zwischenstücke zwischen den Sockel und das Gehäuse montiert.
Dann haben wir noch einen Gürtelclip für die Kamera. Wie der Name schon sagt kann sie damit an einem Gürtel oder ähnlichen Dingen befestigt werden. Des Weiteren haben wir noch einen Sockel mit Gewinde auf der Unter und Oberseite. Auch die Platten haben Gewinde und können auf die Schraube des Sockels geschraubt werden. Das gleiche gilt auch für den Gürtelclip, denn auch dieser hat ein Gewinde auf der Ober- und Unterseite.
Viele der Teile haben ein bzw. zwei Plastik Nuten. Diese Teile können miteinander kombiniert werden. Damit lassen sich dann verschiedene Kombinationen zusammenbastelt. Bei der Halterung am Fahrrad habe ich das beispielsweise mit einem dieser Zwischenstücke gemacht.
Das waren die Kombinationen die ich gefunden habe und ihr seht, dass das Zubehör für die Befestigung wirklich umfangreich ist. Wozu dieser Draht mit den zwei Laschen ist, weis ich allerdings nicht genau.
Das Menü, die App und die Funktionen
Die Kamera verfügt über diverse Einstellungen und es ist auch möglich die Kamera mit einer App zu steuern und auch die Einstellungen dort festzulegen. Die App nennt sich XDV und kann kostenlos im Goole Play Store heruntergeladen werden.
https://play.google.com/store/apps/details?id=com.aidewin.x1.view&hl=de
Menü -> Video-Einstellungen
Werfen wir nun einen Blick auf das Menü der Kamera und zuerst kommen wir zum Videomenü. Hier kann zuersteinmal die Auflösung festgelegt werden. Ich empfehle euch entweder 1080P oder 720P. Zur Verfügung stehen:
- 4k 30 FPS
- 2,7K 30 FPS
- 1080P 60 FPS
- 1080P 30 FPS
- 720P 90 FPS
Die Kamera hat ein eingebautes Mikrofon und kann Ton aufnehmen. Der Ton kann deaktiviert oder aktiviert werden.
Als nächstes haben wir Time-Lapse was der Zeitraffermodus ist. Dabei kann eine Zeit festgelegt werden und die Kamera macht dann z.B. alle 60 Sekunden ein Bild und nachher habt ihr dann ein Zeitraffervideo. Wie so ein Zeitraffervideo aussieht, seht ihr dann im Video zu den Testaufnahmen später im Artikel. Zur Verfügung stehen:
- 0,5 Sekunden
- 1 Sekunden
- 2 Sekunden
- 5 Sekunden
- 10 Sekunden
- 30 Sekunden
- 60 Sekunden
Unter Loop-Recording können wir die Videolänge für die Endlosaufnahmen festlegen. Die Kamera macht dann z.B. immer 5 Minuten lange Videos und ist die Speicherkarte voll, so wird das älteste Video gelöscht um Platz für die neue Aufnahme zu schaffen. Damit eignet sich die Kamera auch als eine Art Überwachungskamera beim Autofahren oder Fahrradfahren. Zur Verfügung stehen:
- 2 Minuten
- 3 Minuten
- 5 Minuten
Der Slow Motion Modus zeichnet einfach nur mit höherer Framerate bzw. Bildern pro Sekunde auf. Bei 1080P sind 60 und bei 720P 90 Bilder pro Sekunde möglich.
Menü -> Foto-Einstellungen
Jetzt kommen wir zum Foto-Menü. Hier können wir zuerst die Auflösung festlegen. Meine Vermutung ist hier, das 2 Megapixel die native Auflösung ist und alle anderen Auflösungen interpoliert, also hochskaliert/interpoliert sind. Zur Verfügung stehen:
- 2 Megapixel (vermutlich die native Auflösung)
- 5 Megapixel
- 8 Megapixel
- 12 Megapixel
- 16 Megapixel
Als nächstes haben wir die Option Timed und dies ist ein einfacher Selbstauslöser. Zur Verfügung stehen:
- 3 Sekunden
- 5 Sekunden
- 10 Sekunden
- 20 Sekunden
Im Auto/Automatik Modus macht die Kamera, beispielsweise alle 3 Sekunden, automatisch ein Bild. Zur Verfügung stehen:
- 3 Sekunden
- 10 Sekunden
- 15 Sekunden
- 20 Sekunden
- 30 Sekunden
Im Drama-Modus macht die Kamera mehrere Bilder hintereinander. Zur Verfügung stehen:
- 3 Bilder
- 5 Bilder
- 10 Bilder
Menü -> Bildeinstellungen
Im nächsten Menü können wir die Belichtung und den Weißabgleich einstellen. Außerdem können wir hier das Wlan aktivieren, Bilder automatisch rotieren und den Fahrmodus aktivieren. Was genau der Drivingmodus bzw. Fahrmodus eigentlich macht, habe ich leider nicht herausgefunden.
Belichtung: 0, 1, 2, 3 , -1, -2 ,-3
Weißabgleich: Auto, Sonnig, Bewölkt, Glühlicht, Fluoreszenslicht
Die Frequenz (50Hz, 60Hz oder auto) kann hier auch verstellt werden, außerdem kann die Anzeige-LED ein oder ausgeschaltet werden. Wenn keine Aufnahme läuft, dann schaltet sich die Kamera von alleine ab. Auch dies könne wir hier verändern. Der Standardwert hier ist 3 Minuten.
Abschaltzeit: 1, 3, 5 Minuten
Es ist außerdem möglich die Uhrzeit und das Datum im Videobild fest anzuzeigen oder dies zu deaktivieren.
Menü -> Einstellungen
Im letzten Menü sehen wir allgemeine Einstellungen wie Sprache, Zeit, Formatieren der SD-Karte, Zurücksetzen und die Firmware Version. Die Kamera kann auf Deutsch umgestellt werden!
Alle diese Einstellungen sind auch über die XDV App erreichbar. Dazu wird zuerst das WiFi in der Kamera aktiviert und dann die App gestartet. Hier wählen wir nun das WLAN ActionCam aus und geben das Passwort 1234567890 ein. Dann warten wir kurz und die App verbindet sich mit der Kamera. Ist die Verbindung erfolgreich sehen wir das Bild der Kamera auf dem Display des Smartphones.
Über die App können wir Fotos und Videos in den jeweiligen Modi machen. Es ist auch möglich über die App auf die Bilder der Speicherkarte zuzugreifen. Dazu wählen wir unten in der Leiste einfach den Punkt Medienkatalog aus. Hier sehen wir dann die Videos und Bilder und können diese auch löschen oder herunterladen. Die App läuft auf meinem Motorola G2 Smartphone unter Android 5.0.2.
Testaufnahmen
1080P
4K
Mein Fazit
Zuersteinmal sollte jedem hier klar sein, das es für 58€ keine echte 4K Kamera am Markt gibt. Die Auflösungen sind in diesen niedrigen Preisklassen immer interpoliert also hochgerechnet. Vermutlich hat die Kamera einen 2 Megapixel CMOS Sensor verbaut, welcher eine native Auflösung von 1600 × 1200 Pixeln hat. Wie gesagt ist das nur eine Vermutung, denn diese technischen Details gab es nirgends zu finden. Wie immer habe ich einige Testaufnahmen gemacht, die ihr oben bereits gesehen habt. Letztendlich kommt es auf die Bildqualität an und anhand der Testaufnahmen oben könnt ihr dann selbst entscheiden ob euch die Bildqualität für euren Anwendungszweck ausreicht. Erwartet hier aber bitte keine Wunder.
Die Kamera ist mit 58€ wirklich sehr günstig und bietet viel Zubehör und sogar ein wasserdichtes Gehäuse. Sie hat außerdem einige Features die sie auch für andere Einsatzzwecke interessant machen, denn sie verfügt über eine sogenannte Loop-Recording Funktion. Dabei zeichnet die Kamera Video auf und löscht die ältesten Aufnahmen um Platz für neue zu schaffen. Deshalb kann die Kamera beispielsweise auch als Autokamera bzw. Dashcam oder Überwachungskamera genutzt werden.
Eine halbe Stunde Video auf 1080P mit 30 FPS benötigt etwa 3 GB Speicherplatz. Ihr könnt also mit einer 64 GB Speicherkarte ca. 10 Stunden am Stück filmen und dann wird die älteste Aufnahme überschrieben. Für eine kurzzeitige Überwachung also durchaus eine sehr günstige Möglichkeit. Die Kamera selbst ist sehr klein und wiegt ohne Gehäuse gerade einmal 64 Gramm. Sie ist 6 cm breit, 4 cm hoch und 2,2 cm tief.
Die Anleitung ist zwar auf Deutsch, aber sehr knapp gehalten. Das ganze Menü was ich oben erklärt habe, wird in der Anleitung leider nicht erläutert. Anwendungszwecke für die Kamera sind meiner Meinung nach einfach Situationen, wo man seine teure Digitalkamera nicht verwenden möchte, aber auch keine top Video- und Bildqualität benötigt. Das wäre z.B. jegliche Form von Überwachung beispielsweise während des Fahrradfahrens oder im Auto.
Das war mein Test für euch und ich hoffe ich habe alles gezeigt was wichtig ist. Ihr könnt nun selbst entscheiden :)