Der zweite Strahler den ich mir anschaue. Ein Studio individuell anzupassen kann echt frustrierend sein. Schauen wir uns also heute an ob dieser Strahler für meinen Anwendungsfall geeignet ist.
Lieferumfang des Neewer NL140
Wir sehen hier den Lieferumfang:
- Netzteil
- Strahler samt U-Halterung
- Kabel für den V-Lock Akku
- Anleitung
- App (Download)
Im Video gibts das spontane Unboxing, Infos und Live-Lichttests.
Kapitel
- 00:00 Intro
- 01:02 Unboxing
- 07:02 Das Licht im Detail
- 11:30 App & Live-Lichttests
- 15:34 Vergleich mit 4er Softbox
- 16:24 Diffusor Test
- 16:59 Fazit
Das Licht im Detail
Es handelt sich hier um ein Bi-Color LED Videolicht. Das "Bi" steht hier für die zwei Farben der LEDs. Es sind laut Angabe 140 Stück verbaut. Es gibt aber 72 weiße und 72 blaue, zumindest, wenn ich richtig gezählt habe. Ihr seht auf den Bildern diejenigen LEDs die jeweils leuchten.
Wer also wie ich hauptsächlich um die 5500K nutzt der hat immer nur 72 LEDs aktiv. Wenn wir die Kelvinwerte wieder Richtung Mitte bewegen, dann werden die gelben langsam dazugeschaltet, aber das Licht bekommt dann auch einen Gelbstich. An sich logisch.
Für mein Vorhaben also auch eher wieder Verschwendung, weil ich fast immer nur die Hälfte der LEDs nutzen würde.
Ich kann auch jetzt schon sagen, dass ich mir als nächstes einen LED-Strahler besorgen werde. Ich habe da ein paar Modelle im Auge. Und nein es wird sehr wahrscheinlich nicht der Godox Sl60 über den es bereits gefühlt 20.000 Youtubevideos gibt und er "der beste für Youtube" ist.
Die Leistungsaufnahme des Videolichts liegt bei 50 Watt, aber das ist vermutlich die Angabe wenn alle LEDs leuchten.
Im Unboxing dachte ich ja zunächst, dass der Strahler hier leichter ist, weil anstatt Metall Kunststoff genutzt wird. Das ist aber leider komplett falsch, denn das gesamte Teil kommt auf 1847 Gramm und ist somit nochmal 250 Gramm schwerer als der aus Metall bestehende Neewer RGB530, den ich mir vor ein paar Tagen angeschaut habe. Irgendwie nicht so ganz das was ich mir erhofft habe.
Die Verarbeitung wirkt an sich solide, zumindest die des Strahlers. Das der Strahler selbst aus Kunststoff ist wäre mir persönlich egal, allerdings ist der U-Mount auch aus Kunststoff. Das ist nicht so toll, denn der trägt das ganze Gewicht. Vor allem im horizontalen Modus ist der Gewichtshebel auch deutlich größer.
Die Stativhalterung hat auch hier zwei Bohrungen, einmal für die vertikale Montage und einmal für horizontal. Die Stativhalterung ist hier allerdings aus Metall, alles andere wäre auch nicht stabil genug. In der normalen aufrechten Position stoßen auch hier die Barndoors an den U-Mount an und der Strahler lässt sich so nicht wirklich nach unten neigen.
Wir können den Strahler dann mit dem zweiten Loch in der Halterung aber horizontal positionieren. Jetzt lässt er sich auch nach unten schwenken. Die Gewichtsverlagerung ist allerdings ungünstig bzw. einseitiger und in der Position lastet auch mehr Hebel auf der U-Mounthalterung aus Kunststoff.
Das Kabel ist insgesamt um die 317 cm lang. Der Teil des Kabels mit dem Netzteil ist um die 175 cm lang, der andere kommt auf etwa 142 cm. Es liegt eine Kunststoffhalterung für das Netzteil bei. Dieses lässt sich auf der rechten Seite, seitlich einhaken. Wenn wir das allerdings so nutzen ist das Kabel sehr kurz, denn nur noch etwa 175 cm können genutzt werden.
Die Barndoors sind aus Kunststoff und sie laufen nicht so weich und sauber wie die des Neewer 530 aus Metall! Theoretisch könnte man sie entfernen, denn es gibt eine Verschraubung. Das wäre allerdings viel Aufwand und sehr umständlich. Ein weiterer negativer Punkt ist hier der geringe Öffnungswinkel der Barndoors. Ihr seht hier den maximalen Öffnungswinkel. Wenn wir also das Licht gerne sehr breit streuen möchten, dann klappt das hier so nicht, weil die Barndoors das blockieren. Beim Neewer 530 oder 660 RGB können die Barndoors komplett auf die Seite geklappt werden. Deutlich besser.
Die Lichtstärke lässt sich am Panel nur in 10er Schritten Regeln. In der App geht es in 1% Stufen. Das Panel hat auf der Rückseite einen Lüfter verbaut! Dieser ist im Nahbereich hörbar. Allerdings bearbeite ich all mein Audio immer nach, da hier sowieso immer ein PC samt Lüftern läuft. Dieser Lüfter wird ab 70% zugeschaltet, darunter bleibt er aus. Unter 70% bin ich allerdings nie geblieben, vor allem weil der Diffusor ordentlich Licht schluckt. Dazu mehr im Lichttest im Video.
Auf der Rückseite sehen wir auch noch den Slot für einen V-Lock Akku. Wie gesagt sind diese Akkus teurer und Neewer verkauft die z.B. für um die 100€. Somit ist ein Akku teurer als der ganze Strahler.
App & Live-Lichttest
Die App ermöglicht Helligkeit in Schritten 0-100% und die Veränderung des Kelvinwertes. Im Video zeige ich die Lichtdemos, siehe Zeitstempel.
Nachtrag: Ich hatte mit AWB gefilmt, deswegen ist die Lichtfarbe an einigen stellen falsch bzw. AWB wird automatisch vorgenommen. Das sieht man an den Stellen wo das gelbe Licht eben nicht gelb ist!
Technische Daten
- LEDs: 140
- Modell: NL140
- CRI: >96
- Helligkeit 100%: 16000 in 0,5 Metern (Herstellerangabe)
- Farbtemperatur: 3200-5600K
- Power: 50 Watt
Anmerkung zur Helligkeit. Der Neewer 530 hatte als Angabe 4300 Lux in 0,5 Metern. Hier ist der Wert mit 16.000 also 4 mal höher. Der Strahler ist aber nicht 4 mal heller. Gefühlt höchstens doppelt so hell und zwar nur ohne den Diffuser! Ihr könnt die Lichttest meiner beiden Videos vergleichen. Beim 660 stand der Hinweis man solle, wenn man helleres Licht möchte einfarbiges wählen. Die ganzen Strahler die ich gefunden habe sind aber alle Bi-Color(weiß, gelb) oder Bi+RGB.
Fazit
Der Neewer NL140 lag preislich im Bereich des RGB530, denn er hat ca. 90€ gekostet. Bei der Verarbeitungsqualität gewinnt der Neewer 530 RGB eindeutig. Er ist leichter und besteht zum Großteil aus Metall. Der NL140 ist dagegen deutlich heller, hat aber auch einen Lüfter und ist mit 1850 Gramm nochmal 250 Gramm schwerer. Außerdem ist der NL140 auch nochmal ein Stück größer. Der NL140 hat 72 weiße und 72 gelbe LEDs. Der 530 dagegen weiße, gelbe und RGB, LEDs. Beim NL140 leuchten bei 5500K nur 72 LEDs, beim 530 waren es 136 Stück. Dabei erreicht der NL140 aber mehr Helligkeit mit weniger LEDs. Ein super Produkt wären 140 der weißen LEDs des NL140 in einem Neewer 530 Gehäuse. Gibts so aber nicht.
Mit meiner 4er 135 Watt-Lampen Softbox kann er fast mithalten, allerdings nur, wenn der Diffusor entfernt wird. Dadurch wird das Licht dann aber härter. Der Diffusor selbst schluckt recht viel Licht wie wir in den Testaufnahmen gesehen haben. Ein weiteres Problem für mich sind die Barndoors, welche wir nicht komplett seitlich wegklappen können. Dadurch streut das Licht dann weniger und ist eher fokussierter. Für meinen Anwendungsfall nicht zielführend.
Was mich gewundert hat ist, dass der NL140 neuer zu sein scheint als der RGB530.
Wenn ich mir jemals nochmal einen LED Strahler von Neewer anschauen sollte, dann wohl den Neewer 660 RGB, bzw. falls ihr euch für RGB-Strahler interessiert würde ich den mal anschauen. Aber jetzt plane ich erstmal mir einen Single-LED Strahler mit Softbox zu besorgen, welcher das sein wird erfährst du bald hier auf dem Kanal.
So jetzt wisst ihr auf jeden Fall über alles Bescheid und könnt selbst entscheiden. Das war ein weiterer Testbericht von mir für dich und ich hoffe er hilft dir weiter.